Wir alle wollen uns gesund ernähren. Da stellt sich auch beim Honig die Frage: Ist er gesund? Hat er heilende Wirkung, und wenn ja, bei welchen Beschwerden? Welchen Unterschied gibt es zwischen dem Stadthonig und dem Honig vom Lande? Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Honig und Gesundheit.
Seit Jahrtausenden schon wissen die Menschen um den Energiereichtum sowie die stärkende und heilende Wirkung des Bienenhonigs. Honig ist doch auch nur Zucker, sagen Kritiker. Aber: Zucker ist nicht gleich Zucker. Honig kann aufgrund seiner Inhaltsstoffe Krankheiten lindern oder sogar heilen. Zudem ist er der Schönheit zuträglich.
Was ist eigentlich drin im Honig?
Honig ist ein Naturprodukt aus etwa 200 Inhaltsstoffen. Zu 80 Prozent besteht er aus leicht verdaulichen Einfachzuckern wie Glukose und Fruktose und zu 15 Prozent aus Wasser. Zum Vergleich: Raffinierter Haushaltszucker besteht zu 100 Prozent aus dem Mehrfachzucker Saccharose. Dazu enthält Honig etwa fünf Prozent andere Inhaltsstoffe, darunter Aminosäuren, Eiweiße, Inhibine (keimhemmende Stoffe), Mineralstoffe und Vitamine. Und natürlich enthält Honig Pollen sowie natürliche Farb- und Aromastoffe. Die komplexe Zusammensetzung der Inhaltsstoffe macht die einzigartige Wirkungsweise des Honigs aus. Inzwischen weiß man auch durch klinische Studien und Tests um die gesundheitsfördernde und heilende Wirkung der verschiedenen Honigsorten. Einzige Voraussetzung: Der Honig muss naturbelassen sein.
Ein echtes Wundermittel der Natur
Dem Honig werden viele gute Heilwirkungen nachgesagt: Er ist ein altbewährtes Hausmittel bei Erkältung, Halsschmerzen und Husten, Fieber und Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Herpes, leichten Verbrennungen und Wunden. Für spröde Lippen ist Honig ein super Feuchtigkeitsspender. Sortenreine Honige enthalten auch noch spezifische Wirkstoffe der Trachtpflanze, die besondere Vorzüge im Hinblick auf die Gesundheit haben. Mit dem neuseeländischen Manukahonig wurden in klinischen Studien erfolgreich Wunden behandelt, denn seine keimhemmende Wirkung ist etwa 100-fach höher als die des heimischen Honigs.
Wissenschaftlich bestätigt: Heimischer Honig ist gesund
Wissenschaftliche Studien bestätigen hingegen antibiotische Effekte des Honigs, der zudem den Vorteil hat, dass Bakterien gegen ihn keine Resistenzen entwickeln können. Und da im Blütenhonig auch ein Großteil der Pollen enthalten ist, ist er gut für Allergiker, denn er wirkt desensibilisierend. Voraussetzung hierfür: Honig aus der Region nehmen, und davon jeden Tag einen Teelöffel.
Ist Stadthonig frei von Schadstoffen?
Nochmal zur Erinnerung: Honig ist ein Naturprodukt. Das bedeutet, dass sich im Honig alles wiederfinden kann, was in der Umwelt vorkommt. Ist Honig also gesund? Allenthalben ist die Rede von den schädlichen Pflanzenschutzmitteln und Insektengiften auf den Feldern, darunter Glyphosat und die Neonikotinoide. Diese Pestizide können in unterschiedlicher Dosierung in den Landhonig gelangen.
Anders verhält es sich mit dem Honig der Stadtbienen. In der Stadt werden keine Pestizide, Fungizide und Herbizide verspritzt. Dieser Kelch geht an den Stadtbienen vorüber. Doch was ist mit Autoabgasen und Feinstaub? Landen die nicht auch im Pollen und dem Nektar der Pflanzen? In einigen Städten wie Hamburg, Frankfurt, Berlin und Dortmund hat es dazu schon Untersuchungen gegeben. Ergebnis: Die Werte der Schadstoffe liegen unter den Grenzwerten für Trinkwasser.
Wie erklärt sich die Reinheit?
So sauber bleibt der Honig wohl vor allem deshalb, weil die Blütezeit der einzelnen Pflanzen relativ kurz ist. Die Pollen sind nicht lange den Umweltgiften ausgesetzt, und Bienen sammeln bevorzugt den Nektar aus frisch aufgeblühten Blüten. Dadurch hat der Nektar kaum Zeit, Schadstoffe aufzunehmen. Außerdem dient die Honigblase der Biene als Filter für die Stoffe. Im Bienenstock werden die fettlöslichen Schadstoffe zudem durch das Wachs der Honigwaben aufgenommen. Es spricht also alles dafür, heimischen Honig direkt beim Imker zu kaufen.