Der Frühjahrshonig

Honigwaben

Frühjahrshonig haben wir leider nicht jedes Jahr. Im Jahr 2023 zum Beispiel fiel die Ernte aus. Warum? Die Temperaturen haben einen wesentlichen Einfluss auf das Nektar- und Honigtausammeln und somit auch auf die Honigernte bzw. den Anteil der verschiedenen Blüten im Honig. Denn erst ab etwa 10 Grad verlassen die Bienen den Stock, um im Umkreis von etwa 3 Kilometern die Nektarquellen anzufliegen.

Honig Schleuder

Das Bienenjahr 2023

Es begann im März regnerisch wie lange nicht mehr, auch der April brachte viel Regen. Bei Regen können die Bienen jedoch nicht ausfliegen. Die Königin reagiert mit dem Eierlegen lediglich auf die Außentemperaturen. Doch das milde Klima hat dann auch nichts mehr geholfen – wegen dem Niederschlag. So haben die Bienen nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Blüten abernten können. Und da Mein Honig eine Mischung aus verschiedenen Nektarquellen ist, fällt die Zusammensetzung jedes Jahr anders aus.  Übrigens: Honigbienen gehen nur  auf blühende Pflanzen in großen Mengen. Die Bienen, die man im eigenen Garten oder auf dem Balkon sieht, sind in der Regel Wildbienen.

Waben und BlumenDer Blütenhonig aus unserem Veedel

Die großen Frühjahrsblüher in den Straßen und Parks sind bei uns im Viertel Weide, Kornelkirsche, Kastanie, Ahorn, Blutbuche und Scheinakazie. Ist eine große Tracht, wie der Imker sagt, gefunden, fliegen alle Sammelbienen dorthin, sammeln den Nektar aus den Blüten und speichern ihn in der Honigblase. Zurück im Stock übergeben sie den Nektar an die Arbeiterinnen, die ihn in den Honigwaben einlagern. Bei der Weitergabe des Nektars von Biene zu Biene innerhalb des Stocks wird er in ihrer Honigblase gefiltert, von Schadstoffen befreit und mit körpereigenen Stoffen der Bienen angereichert. Diese Enzyme und Fermente haben Einfluss auf die verschiedenen Zucker des Nektars, machen ihn haltbar, hemmen unerwünschte Bakterien und entziehen ihm nicht zuletzt Wasser. Das alles macht ihn besonders wertvoll, auch für unsere Gesundheit.

120.000 Kilometer für 500 Gramm Honig

Man muss sich das mal vorstellen: Eine Biene transportiert pro Flug etwa 0,05 Gramm Nektar, fliegt für 500 Gramm Honig etwa 40.000 Mal aus und legt dabei 120.000 Kilometer zurück (das entspricht drei Mal um die Erde). Das ist faszinierend und eigentlich gar nicht fassbar.

Honig schleudern

Vor dem Schleudern prüfe ich den Honig auf seinen Wassergehalt, der unter 18 Prozent liegen muss. Das war jetzt bei meinen Völkern der Fall, so konnten wir uns an die Arbeit machen. Die gefüllten Rahmen sind ganz schön schwer.

HonigfilterWaben werden entdeckelt

Zuerst entferne ich die Deckel der Waben, dann hänge ich die Rahmen in die Schleuder. Der frisch geschleuderte Honig läuft aus der Schleuder durch ein Sieb ab. Danach filtere ich den Honig noch einmal mit einem feineren Netz. Es sollen ja nur grobe Teile wie Wachskrümel herausgefiltert werden und nicht die Blütenpollen. Dann muss der Honig etwa 14 Tage ruhen. Dabei „schäumt“ er, das heißt enthaltene Luftbläschen und Wachspartikel steigen nach oben. Diesen Schaum schöpfe ich ab, und erst dann fülle ich den Honig in Gläser ab.